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Benzyl- und Phenylrest im Vergleich |
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LernzielDas Modul aromatische Radikale vergleicht die Bindungsverhältnisse zwischen dem Phenyl- und Benzyl-Radikal. Ziel ist es chemische Gemeinsamkeiten und Unterschiede, wie z.B. die deutlich Stabilität mit Hilfe der LCAO-Theorie erläutern zu können. EinleitungRadikale sind Verbindungen mit ungepaarten Valenzelektronen. Sie spielen eine wichtige Rolle als Zwischenstufen und Übergangszuständen in der Chemie. In der Regel handelt es sich dabei um sehr reaktive und dementsprechend kurzlebige Spezies. Reaktivität und Stabilität sind jedoch je nach Radikal durchaus verschieden. Sie sind u.a. abhängig von induktiven Effekten, Hyperkonjugation, der Hybridisierung des Radikalzentrums und ganz besonders von resonanzstabilisierenden Effekten. Die beiden aromatischen Spezies, das Phenyl- (C6H5) und das Benzylradikal (C7H7) unterscheiden sich in ihrer Summenformel lediglich um eine CH2-Gruppe. Dennoch gehört das Phenylradikal zu den reaktivsten und kurzlebigsten Radikalen überhaupt, während das Benzylradikal deutlich reaktionsträger ist. Womit hängt dieses Phänomen zusammen?
Das PhenylradikalDurch die homolytische Spaltung einer C-H-Bindung an einem Benzolring erhält man ein Phenylradikal. Das ungepaarte Elektron befindet sich am Kohlenstoffatom (C6). Die Aromatizität des Ringsystems wird nicht aufgehoben bzw. beeinflusst.
Anhand der Animation von π-Elektronensystem und ungepaartem Elektron ist ersichtlich, dass das violett dargestellte ungepaarte Elektron in einem Orbital senkrecht zu den π-Orbitalen angeordnet ist. Es liegt periplanar in der σ-Bindungsebene. Die Darstellung der C-C-σ-Bindungen (rot) lässt dies deutlich erkennen. Da das ungepaarte Elektron nicht in einer Ebene mit dem delokalisierten π-Elektronensystem liegt, kann es nicht über resonanzstabilisierende Effekte gefestigt werden. Darüber hinaus ist das betreffende Kohlenstoffatom sp2-hybridisiert. Dies führt zu einer weiteren Destabilisierung der Radikalspezies. Das BenzylradikalDas Benzylradikal unterscheidet sich vom Phenylradikal darin, dass ein Wasserstoffatom durch eine Methylengruppe substituiert ist. Das ungepaarte Elektron sitzt am Kohlenstoffatom der Methylengruppe.
Die Animation des Orbitale zeigt, dass sich das ungepaarte Elektron (violett) in einer Ebene mit dem π-Elektronensystem (grün) des aromatischen Rings befindet. Die Orbitallappen des π-Elektronensystems ¨berlappen vollkommen mit dem Orbitallappen des ungepaarten Elektrons. Die σ-Bindungsebene (rot) liegt senkrecht dazu. Aus diesem Grund liegt das ungepaarte Elektron delokalisiert über das gesamte Molekül verteilt vor. Es ist resonanzstabilisiert. Die starke Mesomeriestabilisierung sorgt dafür, dass ein Benzylradikal im Vergleich zu einem Phenylradikal um mehrere Größenordnungen besser stabilisiert und dementsprechend unreaktiver ist. ZusammenfassungZusammenfassend kann man festhalten:
Ausblick: unreaktive Radikalspezies
Die Stabilität von radikalischen Spezies ist immer relativ zu sehen.
Die durchschnittliche Lebensdauer dieser Verbindungen ist bis auch wenige
Ausnahmen sehr klein, meist unter einer Sekunde. Das Triphenylmethyl-Radikal ist wie das Benzyl-Radikal durch Mesomerie sehr stark stabilisiert. Darüber hinaus steht es in Lösung mit seinem Dimer im Gleichgewicht. Das 2,2,6,6-Tetrametyhlpiperidinyloxyl (TEMPO) dagegen ist vor allem durch die sterisch anspruchsvollen Reste in der Umgebung des Radikalzentrums stabilisiert. |
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